Das Orbea Fox Enduro Team hat sich dieses Jahr mit dem Einstieg eines herausragenden Fahrers, für den drei Vizemeisterschaften bei den Enduro World Series bürgen, verstärkt. Sein Name: Damien Oton.
„Ich bin der schnellste Klempner auf dem Fahrrad.“
Damien scherzt über seinen Beruf, bevor er zu einem der ganz Großen im Enduro wurde. Nach einem verhängnisvollen Jahr 2019, mit einem Kahnbeinbruch und einem weiteren im Rücken, schließt sich der französische Fahrer (32 Jahre) dem Team an, um es in seiner Führungsposition auf die Podiumsplätze zu lenken.
Wie hast du die Entscheidung, beim Orbea Fox Enduro Team einzusteigen verdaut?
Nach einem aufgrund von Verletzungen so komplizierten Jahr brauchte ich eine neue Motivation, um den Wettkampf wieder aufzunehmen. Als Orbea mich kontaktierte, habe ich es mir nicht zweimal überlegt. Naja, vielleicht war die Tatsache, dass beide Seiten ihren Ursprung am Fuße der Pyrenäen haben (Damien wohnt in einer französischen Ortschaft bei Perpignan) auch von Bedeutung. Ich bin davon überzeugt, dass wir gemeinsam eine glänzende Zukunft haben werden.
Wie war dein Feeling in den ersten Tagen im neuen Gefüge?
Ich habe die Orbea-Fabrik in Mallabia, im Baskenland, besucht, um uns gegenseitig kennenzulernen und die Saison zu planen. Wir wurden wie Fürsten empfangen. Ich war angenehm überrascht zu erfahren, dass Orbea eine Genossenschaft ist, in der bei der Entscheidungstreffung jeder Mitarbeiter zählt. Ich fand das hochinteressant und würde andere Unternehmen animieren, dasselbe zu tun.
Wie stehst du deiner Verantwortung in der kommende Saison gegenüber?
Orbea hat mich als ersten Fahrer des Teams unter Vertrag genommen. Ich bin mir dieser Verantwortung voll bewusst und will beweisen, dass ich wieder dabei bin. Mein Ziel ist es, die gesamte Saison konstant zu sein und alles herzugeben, damit das Rallon bei den EWS sein erstes Podium besteigt. Ich hoffe auch, den jüngeren Kollegen einige gute Tipps geben zu können, damit das Team sich aufs höchste Niveau weiterentwickelt.
Du bist erst sehr kurze Zeit in der Struktur des Teams dabei. Aber was sind deine ersten Eindrücke?
Ich habe das Gefühl, dass wir eine super Begleitung haben. Da ist zum Beispiel unser Mechaniker Javi Lorenzo, ein wahrer Fahrradfreak, der auf jedes noch so kleine Detail achtet. Dann ist da Primož Štrancar am Ruder, ein ehemaliger Fahrer, der auch an den EWS teilgenommen hat und genau weiß, was wir brauchen, um Erfolg zu haben. Ich warte schon ungeduldig auf unser erstes Team Camp, um mehr über unser Team und die Kollegen herauszufinden.
Wir kennen deinen Werdegang nur zu gut, wenn du dich aber als Biker definieren müsstest …
Ich glaube, dass meine starken Seiten meine Konstanz und meine Anpassungsfähigkeit an alle Umstände sind.
Von all dem, was du bisher erreicht hast, was ist das Wichtigste?
Obwohl es nichts mit dem Sport zu tun hat, ist meine Tochter Joy mein größter Stolz. Sie ist einfach fantastisch! Ebenso bin ich stolz darauf, erfolgreich den Übergang vom Klempner zum Sportler gemeistert zu haben (lacht). Jetzt bin ich der schnellste Klempner auf einem Fahrrad. Steve Peat war auch Klempner und war eine Fahrradlegende…
Aber jetzt mal im Ernst, das Rennen, was mich wirklich geprägt hat, war das EWS-Rennen von 2014 in Valloire. Ich wurde Zweiter und wusste in dem Moment, dass ich zu den Besten gehören würde und nur daran glauben musste. Eine Woche später habe ich dann in La Thuile (Italien) meinen ersten Weltcup gewonnen.
Wie ist Damien, wenn er vom Sattel steigt?
Mein Frau sagt ich sei ein Grummel. Recht hat sie! (lacht) Ich bin ziemlich hyperaktiv, langweile mich schnell, muss mich bewegen und schnell was anderes machen. Ich liebe Musik und spiele gerne Gitarre. Nach meiner Sportkarriere will ich ein Rockstar werden (lacht). Motorräder, Snowboards, Rallys usw. finde ich auch toll.
Ein Satz, um die Riders, die dir folgen, zu motivieren …
Wenn wir wollen, dann können wir.
Danien Otons wichtigste Erfolge
- – 2. Platz im EWS-Gesamtendklassement 2018 / 2016 / 2014
- – 1. Platz beim Mega Avalanche 2018 / 2017
- – 2. Platz beim EWS Finale Ligure 2018
- – 3. Platz beim EWS Manizales & Ainsa 2018
- – 5. Platz beim EWS La Thuile & Olargues – Montagnes du Caroux 2018