10 August, 2018

Enduro-Ausrüstung: Fahrradbedarf auf höchstem Wettkampfniveau

Erst wird während des Enduro-Rennens mehrere Stunden lang in die Pedale getreten, von mindestens zwei bis höchstens fünf, darunter mehrere Teilstrecken auf Zeit, zwischen 30 Minuten und etwa einer Stunde, und am Ende entscheiden wenige Sekunden darüber, wer auf dem Siegertreppchen steht: vielleicht fünf oder fünfzehn, maximal eine halbe Minute.

Folglich ist es kaum erstaunlich, dass bei diesen Rennen einfach alles gemessen wird, um der Uhr so viele Sekunden wie nur möglich abzugewinnen, nicht nur so grundlegende Dinge wie Reifenbelag oder Reifendruck, sondern absolut jedes auch noch so kleine Detail, das sich auf die Zeit auswirken könnte.

So kann zum Beispiel die Auswahl einer ungünstigen Kurvenlinie zum Verlust von Sekunden führen, oder ein Platten bringt dich um deine Chancen, oder die schlechte Auswahl der Ausrüstung macht es dir unmöglich, dich hundertprozentig auf das Fahren zu konzentrieren; was anderen eine unwichtige Nebensächlichkeit erscheint, kann darüber entscheiden, ob du es aufs Siegertreppchen schaffst oder sogar ganz oben stehst. Bei der Enduro World Series (EWS) hat es schon viele Runden gegeben, bei denen der Abstand vom Sieger zum Zweiten nur fünf Sekunden betragen hat.

Eben aus diesem Grund geht es bei der Auswahl der besten Ausrüstung, der besten Kleidung und den besten Protektoren nicht nur um Marketing und Sponsoring, wie vielleicht manche denken könnten. Es geht vielmehr darum, dass jeder Elitesportler sich einfach voll darauf konzentrieren kann, so schnell wie möglich zu sein. So einfach, und doch so komplex!

Um zu bestimmen, welche Kleidung die beste oder, in diesem Fall, die am besten für den Enduro-Wettkampf geeignetste ist, war es für das Orbea Enduro Team am praktischsten, sich auf die Erwartungen zu konzentrieren, die unsere Fahrer an die Enduro-Ausrüstung stellen, die darüber hinaus mit denen der meisten Radfahrer in allen Disziplinen übereinstimmen: Schutz, Komfort und Zuverlässigkeit.

Bei unserer Suche sind wir auf einen Namen gestoßen, der eine ebenso bekannte wie exklusive Marke repräsentiert, POC, und darüber hinaus im vergangenen Jahr vom Bicycle Brand Contest zur Marke des Jahres erklärt wurde, aber die vor allem Details bietet, die den Unterschied ausmachen.

Und wenn wir das sagen, denken wir nicht nur an das Image der Marke, sondern vor allem an den Unterschied, sich bei einem Sturz zu verletzen oder unversehrt zu bleiben. Der Spielraum ist so gering, dass jedes Detail zählt. Und das ist für die Elite des Enduro-Sports sogar noch wichtiger!

Schutz

Ein angemessener Schutz ist selbstverständlich bei aller Ausrüstung die höchste Priorität. Zum absoluten Grundsatz, dass man hinsichtlich des Schutzes nicht vorsichtig genug sein kann, ist kaum etwas hinzuzufügen. Schließlich geht es darum, auf den Zeitstrecken so schnell wie menschenmöglich zu sein, was immer ein großes Risiko mit sich bringt.

Die Organisation der Enduro World Series, des weltweit anspruchsvollsten Enduro-Rennens, an dem unser Team teilnimmt und das nächstes Jahr zur UCI-Struktur gehören wird, legt selbstverständlich hohe Sicherheitsstandards für die Fahrer fest, wenn auch mit gewissen Besonderheiten.

Diese Standards der EWS zeichnen sich dadurch aus, dass sie von Rennen zu Rennen unterschiedlich sind, aber andererseits ist bei allen Runden der Integralhelm Pflicht. Darüber hinaus wechseln die Vorschriften: In Whistler sind die Regeln beispielsweise am wenigsten scharf, sodass nur der Integralhelm gefordert wird, während in Olargues (Frankreich) und La Thuile (Italien) außer dem Helm auch Knieschutz, Rückenschutz und lange Handschuhe Pflicht sind. Das Nichterfüllen dieser Regeln führt zur sofortigen Disqualifizierung.

Hinsichtlich dieser Schutzelemente kann POC durchaus mitreden. Die Marke arbeitet bei der Entwicklung seiner Brust- und Rückenprotektoren nicht nur mit den besten Fachkräften für Wirbelsäulenschäden zusammen, sondern verfügt darüber hinaus über den besten Hirnchirurgen, den sie finden konnte, um ihre Helme weiterzuentwickeln.

Ebenso untersucht sie regelmäßig die Helme und weiteren Ausrüstungselemente der Eliteathleten und Profiteams, um das Materialverhalten zu analysieren und ihre Artikel, wenn möglich, weiter zu verbessern. Eben diese Details sind es, die, wie oben bereits angesprochen, den Unterschied ausmachen, wenn es Ernst wird.

Erwähnenswert ist auch ihr Material VPD (Visco-Elastic Polymer Dough), ein viskoelastisches Polymer, das aufgrund seiner hohen Elastizität einen besonders hohen Komfort bietet, sich hervorragend an die Körperform anpasst und sich bei plötzlicher Stoßeinwirkung verhärtet. Sein Verhalten ähnelt ungefähr dem der Maisstärke.

POC hat drei Versionen dieses Materials im Angebot, von denen zwei von den Fahrern des Orbea Enduro Team im Training bzw. im Wettkampf verwendet werden: das härtere VPD 2.0 mit höherer Schutzwirkung beim Rennen und das leichtere VPD Air mit Ventilation beim Trainieren und auf leichteren Wettkampfstrecken.

Ein weiteres Detail, das POC von der Konkurrenz unterscheidet, sind die technischen Gewebe Cordura und Vectran, die in zahlreichen Kleidungsstücken Anwendung finden, die vom Orbea Enduro Team benutzt werden, wie das langärmlige Trikot und die Hosen. Diese Gewebe zeichnen sich durch ihren hohen Widerstand gegen Verschleiß und hohe Reißfestigkeit vor allem an Ärmeln und Beinen aus, um eventuelle Risse zu vermeiden und bei Stürzen optimalen Schutz zu bieten.

Über diese zwei Beispiele hinaus bestehen die Helme der Marke aus dem Material Aramid, das aufgrund seiner besonders hohen Festigkeit gegenüber allen äußeren Einwirkungen besticht. Alle diese Schutzgewebe werden auch im XC-Kleidungssortiment etc. verwendet. Im Fall eines Sturzes machen sich diese Details bezahlt!

Komfort

Wenn du während der Fahrt scheinst, deine Ausrüstung vollständig zu vergessen, bedeutet das, dass du dich voll auf das Fahren konzentrieren kannst, auf den nächsten Stein, die nächste Kurve, die nächste Baumwurzel, und diese Konzentration lässt sich am Ziel in ein paar Millisekunden weniger umrechnen.

Deshalb ist der Komfort der zweite wichtige Punkt bei der Enduro-Ausrüstung, und der Schlüssel liegt im Gleichgewicht zwischen Schutz und Komfort. Ein steifer Knieschützer bietet dir bei einem Unfall höchsten Schutz, aber wenn du schon drei Stunden durch die slowenischen Berge heizt, kann es sein, dass er anfängt zu stören, sodass du ihn deshalb lockerst oder ganz abnimmst. Auch dieser Punkt ist sehr wichtig, denn das Einstellen der Ausrüstungselemente ist entscheidend für eine hundertprozentige Schutzwirkung im Notfall.

Andererseits ist ein zu flexibler Knieschutz zwar sehr angenehm beim Treten, aber bei einem Sturz auf steinigem Gelände wie in Olargues, bei der dritten Etappe der EWS, steigt die Wahrscheinlichkeit einer Verletzung. Genau deshalb vertraut POC hinsichtlich des Gleichgewichts auf VPD.

Hinsichtlich des Komforts bietet die schwedische Marke zahlreiche Details, auf die unsere Teammitglieder hohen Wert legen, wie beispielsweise die Vorformung bei Hosen und Knieschützern, die beim Treten in die Pedale besonders angenehm ist und durchaus auch bei anderen Marken zu finden ist. Was die Artikel von POC so besonders macht, ist die gegenseitige Abstimmung der Artikel.

Die Marke denkt schon beim Entwurf ihrer Artikel daran, dass diese miteinander kombiniert werden können, wie beispielsweise das Trikot Resistance Pro DH mit der Jacke Spine VPD 2.0 DH, die Helme mit den Brillen und die Hosen mit den Knieschützern: Alle Teile passen genau zueinander, egal in welcher Situation.

Hinsichtlich der Bequemlichkeit sollte immer auch an die Situationen gedacht werden, auf die sich die Fahrer einlassen müssen, nicht nur bezüglich der Strecke, sondern auch in Hinsicht auf das Wetter. Wenig atmungsaktive Kleidungsstücke bei heißem Wetter sind nicht nur unbequem, sondern führen darüber hinaus zu Zeitverlust, vor allem bei anspruchsvollen Rennen wie denen der EWS.

Andererseits führt auch Kleidung mit ungenügenden technischen Eigenschaften wie beispielsweise zu geringer Anpassungsfähigkeit an unterschiedliche Temperaturen bei Abfahrten von 2.000 Meter Höhe bis auf Meereshöhe zu Unbequemlichkeit und somit Zeitverlust. Daher ist die Verwendung angemessener Gewebe für jede Situation bzw. eine umfangreiche Ausrüstung so wichtig: Die Fahrer des Orbea Enduro Team verfügen deshalb über eine Ausstattung, die aus fast zwanzig unterschiedlichen Kleidungsstücken besteht.

Zuverlässigkeit

Dieser Aspekt ist vielleicht der für das große Publikum am wenigsten bekannte, aber betrifft nichtsdestotrotz sowohl das Fahrrad selbst als auch die gesamte Ausrüstung. Es handelt sich dabei um einen Gesichtspunkt, der weder objektiv noch konkret greifbar, aber dennoch beim Wettkampf auf hohem Niveau nicht zu vernachlässigen ist. Jeder von uns hat schon einmal persönlich erlebt, wie ungeheuer wichtig die Konzentration ist, wenn man auf dem Sattel sitzt.

Nur, wenn du über Material verfügst, das zuverlässig ist und dir Zuversicht gibt, kannst du dich voll auf deine Leistung konzentrieren und beim Zeitfahren deine persönliche Bestzeit übertreffen. Man braucht nur den Enduro-Wettkampf mit den Straßenrennen zu vergleichen: Wenn beim Rennrad bis zum allerletzten Watt auch wirklich alles gemessen wird, dann muss im bedeutendsten Enduro-Rennen auch versucht werden, alles bis auf die letzte Sekunde zu perfektionieren.