7 October, 2019

NEUE WEGE (Teil 1 von 2)

2020 feiern wir unseren 180. Geburtstag. In unserer fast 200 Jahre dauernden Geschichte haben wir immer wieder bewiesen, dass es sich lohnt, neue Wege zu gehen. Das es einen anderen Weg gibt diese Welt und die Gesellschaft, in der wir leben zu verstehen. Einen einzigartigen Weg voller Leidenschaft.

Diese Leidenschaft ist es, mit der wir auch unserer Arbeit nachgehen. Eine Arbeit geprägt von der unentwegten Suche nach den besten Ideen. Kein Wunder, dass sich Orbea auf diesem Weg während der vergangenen 180 Jahre immer wieder neu erfunden hat.

Javi Lorenzo (oben), Mechaniker des Orbea Enduro Teams, und María Retegi (unten), verantwortlich für den Kundenservice.

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Und als Genossenschaft haben wir auch ein anderes Verständnis von unserem Unternehmen. Orbea ist eine Gesellschaft und wir Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen sind die Gesellschafter. Wir bestimmen den Kurs und die Zukunft des Unternehmens. Nur wer das weiß kann verstehen, wie Orbea funktioniert.

Orbea ist ein Gemeinschaftsprojekt. Nur der volle Einsatz all seiner Mitglieder führt zum Erfolg.

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Verantwortlich für die Steuerung Orbeas ist einerseits der Vorstand, der alle vier Jahre von und aus unseren Mitarbeitern gewählt wird. Der Vorstand definiert die Richtlinien für unser soziales, wirtschaftliches und rechtliches Handeln.

Anders als bei anderen Firmen funktioniert auch die Vergütung unserer Mitarbeiter. Sie erhalten einen ihren Aufgaben und Leistungen entsprechenden monatlichen Vorschuss, der am Ende des Geschäftsjahres mit dem Gesamtergebnis des Unternehmens verrechnet wird.

All diese Punkte sorgen für ein solidarisches und gerechtes Miteinander und eine ganz besondere Beziehung zu unserer Arbeit, unseren Kollegen und auch unseren Kunden.

DIE URSPRÜNGE DER GENOSSENSCHAFT

Die Wurzeln für diese ganz andere Art der Unternehmensführung reichen zurück in die späten 1960er Jahre. Damals stand das Unternehmen kurz vor dem Ende. Als die Gründerfamilie tatsächlich die Schließung erwog, ergriffen die Arbeiter kurzerhand die Initiative. Sie kauften der Familie Orbea das Unternehmen ab und verwandelten es in eine von den Arbeitern getragene Genossenschaft.

Sie waren überzeugt davon, dass es einen anderen Weg für Orbea gab. Einen neuen Weg mit neuen Methoden und Visionen.

Alle wussten, dass sie diesen Weg gemeinsam gehen mussten. „Das war längst nicht mehr nur eine ökonomische Frage“, betonen diese Pioniere später. „Die Menschen standen auch persönlich voll hinter der Sache – und mit ihnen ihre Familien. Im Laufe der Zeit wurden auch viele Kinder Teil der Genossenschaft – und später dann wiederum deren Kinder. Oft ging es in den Gesprächen an den Küchentischen in Eibar um Orbea. Denn es stand viel auf dem Spiel“.

Gründungsmitglieder und ehemalige Mitarbeiter von Orbea.

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Und noch heute sind diese damals entwickelten Werte wesentlicher Teil unseres Charakters. Wir sind stolz auf das, was wir in der Vergangenheit geleistet haben. Aber wir blicken auch mutig nach vorn, um gerüstet für die Zukunft zu sein. Im kommenden November feiern wir das 50-jährige Bestehen Orbeas als Genossenschaft. Aber dazu später mehr.

DEN KOPF HOCH IM HIMMEL, DIE FÜSSE FEST AUF DEM BODEN

Wir stellen uns Orbea gerne als einen Riesen vor, der seinen Kopf in den Himmel hält, aber mit beiden Füßen fest auf dem Boden steht. Wir blicken weit nach vorne, erforschen neue Märkte und sind bereit für die Zukunft. Doch dabei verlieren wir nie die Realität und das Hier und Jetzt aus den Augen. Das beweist etwa unser Einsatz für die Gesellschaft, um ihr ein Stück von dem zurückzugeben, was sie uns gibt.

Jon Gantxegi, bei Orbea verantwortlich für das Geschäftsfeld Mobilität.

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Denn der Name Orbea steht auch für soziale Verantwortung. Wir sehen es als Aufgabe unserer Genossenschaft, auch zukünftigen Generationen eine solide soziale und wirtschaftliche Basis zu bieten. Wir wollen das Unternehmen in noch besserem Zustand weitergeben, als wir es übernommen haben. Dabei geht es nicht darum, einigen wenigen Menschen zum Wohlstand zu verhelfen. Es geht um den Wohlstand der Gesellschaft selbst, um sichere Arbeitsplätze und um eine intakte Umwelt.

Dafür investieren wir etwa in die Bildung. Wir arbeiten eng mit den Berufsschulen zusammen, um Mitarbeiter zu qualifizieren und hochwertige Arbeitsplätze zu schaffen. Wir tauschen unser Wissen mit Technologiezentren und innovativen Unternehmen aus, um gemeinsam neue Spitzenprodukte zu entwickeln.

Das Streben nach Perfektion ist der gemeinsame Nenner aller unserer Abteilungen.

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Und auch im Radsport setzen wir uns für junge Menschen ein. Vor allem natürlich durch unsere enge Beziehung zur Fundación Euskadi. Unzählige Kinder haben dank dieser Stiftung ihre ersten Erfahrungen mit dem Radsport gemacht. Manche von ihnen bleiben dem Fahrrad treu und der eine oder andere findet den Weg in den Profiradsport, sei es im Team Euskaltel-Euskadi oder in anderen, großen World-Tour-Teams.

Die Fundación Euskadi ist viel mehr als ein Sportprogramm. Sie ist auch ein Beispiel unseres Einsatzes für den Nachwuchs.

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Aber das Fahrrad ist für uns auch eine Möglichkeit uns für die gute Sache einzusetzen. So arbeiten wir mit Menschen, Stiftungen und NGOs zusammen, die sich für ein lebenswertere und gerechtere Welt einsetzen.

Werte, die uns auch im Unternehmen selbst wichtig sind. Das zeigt schon dieses ganz besondere Thema, das seit langer Zeit Mittelpunkt unserer Arbeit ist: das Fahrrad. Und auch hier haben wir uns für einen besonderen Weg entschieden.

Wir bei Orbea bauen keine Fahrräder für Frauen oder Männer. Wir bauen Fahrräder für Menschen. Diese Einstellung spiegelt sich in unseren Produkten wider, in unserem Einsatz für den Frauenradsport, in unserer Sprache, unserer Einstellungspolitik und unserem Gleichstellungsplan.

Uns als Team Orbea macht es Spaß unseren Kunden und Followern Freude zu bereiten.

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Wesentliches Merkmal unserer Genossenschaft ist auch die Solidarität unter den Unternehmen, mit denen wir die Mondragón Gruppe bilden. Etwa durch einen gemeinschaftlichen Fond, mit dem wir Unternehmen in wirtschaftlich schwierigen Zeiten unterstützen.

Und sollte es tatsächlich mal zur Schließung eines beteiligten Unternehmens kommen, helfen wir den Mitarbeitern durch Arbeitsplätze in anderen Betrieben der Gruppe.

DIE MENSCHEN IM FOKUS

Orbea, das ist auch die Summe unserer Werte und Überzeugungen. Zu unserer DNA zählen etwa Zusammenarbeit, Engagement, Teamgeist, Innovationen, soziale Verantwortung und vor allem die Rücksichtnahme auf die Menschen.

Jon Fernández (Geschäftsführer) und Nagore Larrabeiti (Finanzdirektorin). Die Nähe zu den Menschen ist ein wichtiges Merkmal Orbeas.

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Mit unseren Produkten möchten wir Menschen glücklich machen. Menschen wie dich, die von uns vollen Einsatz erwarten, um unsere Produkte auf sie und ihr Verständnis des Radsports auszurichten. Genau deshalb möchten wir uns auf allen Kanälen mit dir austauschen. Wir wollen deine Wünsche hören, um sie in unseren Produkten umsetzen zu können. Genau diese Einstellung hat uns auch mit MyO zu dem weltweit führenden Anbieter individuell personalisierter Fahrräder gemacht.

Mit MyO bieten wir unseren Kunden eine einmalige und außergewöhnliche Erfahrung.

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Natürlich gibt es andere Wege als den unseren. Aber wir wissen, dass unsere Mitarbeiter, unsere Partner und unsere Kunden diese ganz besondere Nähe zu Orbea schätzen.

Wir wissen, dass sich Händler und Vertriebspartner auf den einfachen und unkomplizierten Umgang mit Orbea verlassen. Auch das ist besonders an Orbea – und genau diese eingespielte Zusammenarbeit ist es, mit der wir gemeinsam die Leidenschaft für den Radsport auf der ganzen Welt weiter entfachen und die Herausforderungen eines sich ständig verändernden Marktes meistern.

Geht nicht gibt es für uns nicht: Es ist höchstens ein Zeichen, dass es Zeit für ein neues Produkt ist.

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Doch zurück zum Anfang. Wer heute unser Werk in Mallabia besucht, trifft Menschen die stolz auf ihre Arbeit und ihre Genossenschaft sind. Es sind die Erben der Arbeiter, die vor einem halben Jahrhundert alles riskiert haben, um einen neuen Weg zu gehen. Einen Weg in eine bessere Zukunft.

Im zweiten Teil dieses Blogs werden wir bald einige dieser Menschen zu Wort kommen lassen.